Generationenaustausch - Generative Perspektive

Generationenaustausch und Förderung des intergenerationellen Verständnisses über Textarbeit

 

 

Was wollen die Generationen? Eine Frage, die in den Medien immer wieder stilisiert wird. Es werden die Interessen der Senioren verortet, die Interessen der Jugendlichen definiert, und dann eine Gegenüberstellung gezeichnet, die diese Interessengruppe gegeneinander positioniert - „entweder“ und „oder“ kommen als Wörter schnell an den Anschlag. Was aber, wenn die vermeintlich unterschiedlichen Interessen und Positionen eine Frage der Kommunikation sind? Wenn die Sorgen und Hoffnungen und Wünschen und Ideen der unterschiedlichen Generationen sich mehr ähneln, als die gewählte Sprache aussagt? Hier will unser Projekt ansetzen. Es will das MitEinAnder aufzeigen.

 

Wir fördern das Verständnis der Generationen durch „generative Perspektive“. Der lateinische Wortstamm generare ist das Verb „erschaffen“. «Generation» bedeutet dann wortwörtlich: «Nachkommenschaft» - aber auch «Schaffensfähigkeit». Wir wollen diese Fähigkeit des Erschaffens urbar machen, und eben Perspektiven schaffen, die wiederum selbst erschaffend sind – generativ.

Den das Erfahren anderer Perspektiven schafft wiederum neue Perspektiven – schafft eben eine gemeinsame Sichtweise.

 

Das Teilen und Zusammenbringen von Sichtweisen sind eine Funktion, die das Radio seit seiner Erfindungen einnimmt. Eine Funktion, die auch im Ursprung des Erzählens zu finden ist. Im Ursprung der Sprache an sich zu finden ist: der Austausch.
Wir sind überzeugt, dass dieser Austausch gefördert werden kann, und soll. Wir alle sind uns mittlerweile bewusst, wie leicht es passiert, in einer sogenannten „Bubble“ zu verharren. Die Leute bleiben unter sich, sehen ihre Wahrheit als die einzige und verstehen nicht, warum jemand anderes anders denkt. Aufgeteilt nach Berufsgruppen, Einkommensklassen, Wohnort, Bildungsweg, Vereins- und Parteienzugehörigkeit, Religion&Glauben, Ernährung, Fortbewegungsmittel und noch viel mehr. Gerade aber Senioren und Jugendliche sind, aus den unterschiedlichsten Gründen, weniger betroffen von diesen willkürlichen Aufteilungen. Und sie haben dazu noch die interessantesten Sichtweisen zu bieten. Die einen sehen, wie unsere Welt wurde – die anderen, wie sie werden soll. Diese zwei Sichtweisen gemeinsam vereint, dies hat sehr viel Schaffenspotenzial inne.

 

Wir wollen konkret eine Gruppe Senioren und eine Gruppe Jugendliche dazu aufrufen, zuerst einmal einfach einen Text zu verfassen. Darüber, wie sie die Welt sehen, was ihnen Angst macht, was Ihnen Hoffnung macht, und wie diese Hoffnungen auf ihre Ängste antworten. Und dann laden wir sie ein, diese für das Radio (und als Podcast) einzusprechen.

Allerdings werden sie nicht ihren eigenen Text einlesen. Nein, stattdessen werden sie die Perspektive eines Vertreters der anderen Generation vorlesen – unvorbereitet. Wir wollen den Moment einfangen, wenn überraschend ein Senior eine jugendlichen Perspektive einnimmt – wenn ein Jugendlicher plötzlich ein gelebtes Leben erlebt. Ohne dass sich diese Menschen zuerst in ihrem eigenen Erleben einhüllen konnten. Und dadurch sich und die ominösen «Anderen» als das wahrnehmen, was sie sind: Menschen.

 

Menschen mit Ansichten, die es zu teilen gilt.

Menschen, die voneinander lernen.

 

Menschen, die gemeinsam unglaubliches Schaffen.

wir danken unseren Gönnern: